Confessions
...from the deepLyrics
All lyrics are german, so for better understanding, you may read the background information.And again, the same applies for the information:
who wants to get surprised, should not read on, if he had not listen to the CD, yet.
![]() Levana part I |
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(Instrumental) |
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Camera Obscura |
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Intro |
... fiat experimentum in corpore vili” (S. 82) |
Refrain |
Camera Obscura, Camera Obscura |
Strophe 1 |
So geht es nun nie mehr vorbei. Der Kampf, er bricht mich fast entzwei. Elend und Leid, sie gingen nie wieder und ich schloss nie mehr meine Lider. Das Opium hielt mich in seinem Bann, doch ich gewann, ja, ich gewann! Mein Körper ist nie ganz geheilt, aber heute bin ich doch befreit. |
Bridge |
Camera Obscura |
Strophe 2 |
Ich seh mein Grab auf grünem Feld, kein Denkmal in Londons Unterwelt. Träume noch immer wunderbar, wie kein Mensch es kann, so klar. Sah Mysterien von Dunkelheit - den Korridor ins Schattenreich - der Spiegel dort in meinem Geist, er reflektiert die Ewigkeit. |
Refrain |
Camera Obscura, Camera Obscura Camera Obscura, Camera Obscura Camera Obscura, Camera Obscura Camera Obscura, Camera Obscura |
Strophe 3 |
In meiner Kindheit liegt vergraben der Schlüssel meiner Opiumplagen. Zweimal hab ich es geschafft - ein drittes Mal trank ich den Saft - und sah Alleen von Dunkelheit mit einem Flor von Traurigkeit - bin wieder durch das Tor gekommen und dem Malstrom nicht entronnen. |
Bridge |
Camera Obscura |
Strophe 4 |
So sprach ich nicht, bewegte mich nicht, erlitt einen Tod und stöhnte nicht. Ein tiefer Seufzer aus mir selbst, still war fortan meine Welt. Das Tor zur Kindheit war nun offen - habe das Elend der Nacht getroffen - denn was aus Totem ist gemacht, zeigt den Tod in aller Pracht. |
Refrain |
Camera Obscura, Camera Obscura Camera Obscura, Camera Obscura Camera Obscura, Camera Obscura Camera Obscura, Camera Obscura |
Zitate aus dem Buch: Thomas de Quincey: Bekenntnisse eines englischen Opiumessers; DTV Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG München, Oktober 1965 |
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Sommertod |
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Intro |
Uns wurde aus der Bibel vorgelesen, abends bevor die Lichter entzündet wurden. |
Strophe 1 |
Kindheit an Ruhe und Frieden so reich - liebliche Schwestern - engelsgleich. So viel Liebe um mich her, tiefer als das tiefste Meer Ihre Herzen quollen über vor Zärtlichkeit. Kein Raufbold störte unsere Zeit. Ich wuchs heran fernab von Not, doch mein Gemüt überschattet vom Tod |
Bridge 1 |
Schwester Jane starb, ich war zwei, vom Leiden war ich da noch frei - war mir sicher sie kommt wieder, so drückte mich damals die Trauer nicht nieder. |
Refrain 1 |
Ich floh mich in Bücher und Einsamkeit, war für die Welt noch nicht bereit. Ich liebte die Güte, das Leben im Licht, doch zeigte es früh sein wahres Gesicht. Tief versunken in Trauer und Schwermut, allein gelassen, nur Stille tat gut. Von schmerzlichster Sehnsucht war ich erfüllt, meine Kindheit war in Trauer gehüllt. |
Bridge 2 |
Den Tod von Tieren überwand ich, doch ihren nicht, bis heute nicht - Elisabeth, ich brauchte dich, du warst des Paradieses Licht. |
Strophe 2 |
Immer fröhlich, klug und schön, ich habe zu dir aufgesehen. Dein Tod ließ mich im Schmerz zurück - Chaos in mir, verlorenes Glück. Dein Tod im Sommer traf mich kalt, um uns Helligkeit, in uns Dunkelheit Ein Engel - tot in seinem Zimmer - so bleibst du in meinen Träumen für immer |
Bridge 3 |
Gedanklich flog ich vom zerstörten Leib zu Gottes Thron in Einsamkeit. Nahm heimlich Abschied mein Herz wie Blei - deine Beerdigung war nur Heuchelei. |
Refrain 2 |
In der Kirche durch buntes Glas, durch Heilige und Märtyrer geschah' s, dass Wolken zu Krankenbetten wurden, mit denen Kinder in Gottes Arme flogen. Trotzdem dankte ich damals nicht, dass Gott dich nahm so früh zu sich. Ich wollte dich wieder, so wie du warst, bat Gott, dass er dich vor der Schönheit bewahrt. |
Outro |
Vor allem beeindruckte uns die Geschichte eines Gerechten, der Mensch und doch nicht Mensch war. Palmsonntag - eine Hymne des Friedens, des Sommers und der Herrlichkeit. Jerusalem - Omphalos der Sterblichkeit, denn das Göttliche triumphierte über die Sterblichkeit. |
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Ausgelöscht |
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Strophe 1 |
Es war einst in alter Zeit, da stand kein Papier bereit, so tilgte man die Worte aus und schrieb noch einmal mehr darauf. |
Strophe 2 |
Ausgelöscht war es doch nie, dank der alten Alchemie, wie Gedanken in meinem Geist, sie kehren wieder im Rausch zumeist. |
Strophe 3 |
Ausgelöscht werden sie niemals, sie kommen wieder abermals, wie Leben das vorüberzieht, im Moment, wenn der Tod hat gesiegt. |
Refrain |
Der Palimpsest, der Palimpsest, der Palimpsest, mein Gehirn ist ein Palimpsest. |
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![]() Im schwarzen Ozean |
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Strophe 1 |
Jugendzeit und Lebenstau hab ich geschmeckt - zu früh und rau. Visionen von Qual musste ich sehen, Schrecken und Süße des Lebens verstehen. |
Refrain 1 |
Das Leben ist ein schwarzer Ozean. Wir Leiden um Erleuchtung zu erfahren. Das Fundament für seine Schattenseiten ist die Düsternis unserer Leiden. |
Strophe 2 |
Missachtet von Allen, verabscheut, gehasst und Liebe ein Wort, das nun fortan verblasst. Ach könnten wir sehen, was das Leben uns bringt wir würden erschrecken, weil sein Wert verrinnt. |
Refrain 2 |
Wir haben dem Tod ins Gesicht gesehen, wie ein Mädchen - so wunderschön - vom Mann verlassen, die Mutter schon tot im Grab und die einsame Nichte in Not. |
Refrain 3 |
Ach könnten wir ihm ins Angesicht sehen, dem Leben und Dingen, die vor uns stehen. Wüssten wir vorher, was uns noch bleibt, am Tag der Geburt, wir wären nie bereit. |
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Die drei Mütter |
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I - Das Ritual |
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Strophe 1 |
Sieh das Kind, das neugeboren nun tut den ersten Atemzug, die Stirn den Sternen dargeboten: Sieh was größer ist als du! Über allem wacht Levana, die römische Göttin, die für das Kind, das erste Ritual erhaben, ihm die gute Gesinnung bringt. |
Strophe 2 |
Sie kann das Kind im Staub nicht dulden, verabscheut jede Erniedrigung, Levanas Patronat sind Leiden, So wacht sie über die Erziehung. So erschüttert sie die Herzen, dass Kinder sogar ihr Leben verlier' n, denn sie liebt des Menschen Schmerzen, ach, wie viel muss sie respektieren |
Strophe 3 |
So sah ich sie mit den drei Schwestern: Diese Mütter, das sind die Schmerzen, drei sind sie wie die Musen, Grazien, Furien und Parzen. Alle drei Mütter kenne ich, ihre Wege sind verschieden, ihre Herrschaft endet nicht, ihre Stimmen immer schwiegen. |
Outro |
Ewige Stille in ihren Reichen, sie dienen Gott und flüstern nicht, wie er sprechen sie durch Zeichen. Ihren Plan erkannte ich. |
II - Mater Lachrymarum |
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Strophe 1 |
Die Älteste, die Mutter der Tränen Tag und Nacht in Raserei - sie stöhnt und ruft nach den Gequälten, den Verlorenen der Zeit. Ihre Augen süß und zart blicken wild zum Himmel auf und auf ihrer Stirn verharrt ein Diadem mit Sternen drauf. |
Strophe 2 |
Sie fliegt dahin mit Sommerwolken, hört Schluchzen und den Donner der Orgel. An ihrem Gürtel trägt sie Schlüssel, die öffnen Paläste und jede Hütte. Sie saß am Lager eines Blinden dessen Kind - Geschöpf der Sonne ... Ihre Pflege war seine Wonne, ihr Lohn war früh zu Gott zu finden. |
Outro |
Madonna, Madonna, Madonna, Madonna |
III - Mater Suspiriorum |
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Strophe |
Die Mutter der Seufzer ist die zweite. Sie erhebt sich nicht zu Wolken - sie verliert sich in der Weite - man sieht niemals ihre Augen, sie sind nicht süß, noch sind sie zart - gesenkt ist immer zu ihr Haupt, auf dem sie einen Turban hat - und immer zugeneigt dem Staub. |
Refrain |
Nur im Schlaf hört man sie flüstern - sie murmelt nur in Einsamkeit - im Dämmerlicht hört man sie wispern - steht Verratenen und Verschmähten bei. |
IV - Mater Tenebrarum |
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Mutter der Finsternis Von der jüngsten und der dritten spreche nur im Flüsterton. Bei ihr welkt alles Fleisch dahin und alle Macht gehört ihr schon. Ihre Augen sind nie gesenkt, in ihnen flackern wild die Schmerzen - vor ihrem Gesicht ein Schleier hängt - lehnt sich gegen Gott im Herzen. Sie ist des Wahnsinns dunkle Mutter, ihre Macht ist groß, ihr Reich ist klein. Sie stürmt nur zum allertiefsten Kummer - Türen nimmt sie im Sturm allein. |
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V - Der Fluch |
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Refrain |
Mater Lachrymarum, Mater Suspiriorum, Mater Tenebrarum Domine, Domine |
Strophe |
Madonna sprach durch ihre Hand und legte sie mir auf mein Haupt, der Mutter der Seufzer zugewandt sprach sie für mich klar und laut: |
Outro |
Sieh das Kind, das ich erwählte, dem ich stahl sein junges Herz. Zu dem Wurm er betete schmachtend vor Sehnsucht in tiefem Schmerz. Heilig wurde ihm das Grab und seine süßen, dunklen Gemäuer. Nun gebe ich ihn an dich ab liebe Schwester, Herrin der Seufzer. Nimm ihn ans Herz und richte ihn ab für den Dienst an unserer Schwester. Mater Tenebrarum, komm herab und drücke du sein Herz nun fester. Nie erleuchte seine Finsternis für immer soll er zum Grabe beten. Keine Frau, die neben ihm sitzt, soll ihm je die Schmerzen nehmen. Verbanne alle Hoffnungen und trockne ihm die Tränen aus. Lass ihn Abscheulichkeiten sehen die kein Mund jemals spricht aus. Er soll sich erheben bevor er stirbt - die fürchterlichste Wahrheit sehen, die sich in trostlosem Schatten verbirgt. Sein Geist soll neu und stark entstehen. |
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Levana part 2 |
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(Instrumental) |
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![]() Schlüssel meiner Träume |
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Intro |
... humani nihil a se alienum putat.” (S. 13) |
Strophe 1 |
Der Morgen sandte mich hinaus, weg von Schule und Elternhaus - die Türme in frühes Licht gehüllt - von roter Julisonne erfüllt. |
Refrain |
Hier ist der Schlüssel meiner Träume, die bald erfüllen dunkle Räume - zehn lange Jahre voller Leiden - wirst mich nie darum beneiden. |
Strophe 2 |
Und die Stille gleicht der Mitternacht, die über meinem Haupte wacht, verbirgt den Todessturm der Qual, so weinte ich ein letztes Mal. |
Refrain |
Hier ist der Schlüssel meiner Träume, die bald erfüllen dunkle Räume - zehn lange Jahre voller Leiden - wirst mich nie darum beneiden. |
Strophe 3 |
Die Glocke schlug zur vierten Stunde, in meinem Herz die offenen Wunde, küsste dein Bild im Kerzenschimmer und schloss die Tür hinter mir für immer. |
Zitate aus dem Buch: Thomas de Quincey: Bekenntnisse eines englischen Opiumessers; DTV Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG München, Oktober 1965 |
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Reise ohne Wiederkehr |
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Intro |
Mein Weg begann so endlos weit. Hinter mir die Welt war leer - brach auf in den Sturm der Zeit - die Reise ohne Wiederkehr. |
Strophe 1 |
Da traf ich Menschen, die oft sprachen von Gott und seinen großen Taten und mich stießen aus ihrem Reich - die Heiligkeit verschwand sogleich. So trieb es mich nun weiter fort, Hunger leidend von Ort zu Ort, doch gab es Menschen, die mir gaben Bett und Brot für meinen Magen. |
Refrain |
Hello, lovely London Town, den Hunger nahmst du mir doch kaum. Die Todesqual, die du mir gibst, zeigt wie sehr du mich liebst. |
Strophe 2 |
So fand ich nun ein altes Haus, wo Geister gingen ein und aus, erzählte mir ein Mägdelein, dass dort lebte mit mir allein. Die Träume erwachten an einem Abend, als Ratten nagten an meinem Magen - Hunger leidend und ohne Geld, bist du nichts auf dieser Welt. |
Refrain |
Hello, lovely London Town, den Hunger nahmst du mir doch kaum. Die Todesqual, die du mir gibst, zeigt wie sehr du mich liebst. |
Strophe 3 |
Auch dich hab ich nie mehr gesehen, auch wenn ich manchmal tränenschwer heute noch durch London geh - die Reise ohne Wiederkehr. |
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Levana part 3 |
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(Instrumental) |
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![]() De Profundis part 1 |
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(Instrumental) |
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Ann |
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Strophe 1 |
Lang hab ich in tiefer Sehnsucht dich gesucht und nie gefunden, bin gewandert durch die Straßenschlucht, deinen Verlust hab ich nie verwunden. Unglückseliges Geschöpf der Straße, warst erst sechzehn Jahre alt, als ich dich liebte über alle Maße, doch nunmehr ist mein Herze kalt. Warst ganz arm und gottverlassen, als wir auf und ab gewandert sind, durch Oxford und seine dunklen Gassen. Oh - du anhangloses Menschenkind warst um all deinen Besitz gebracht und Kummer saß tief in deinem Herz, so versprach ich dir in einer Nacht, dass bald vergehen wird dein Schmerz. |
Refrain 1 |
Oh Ann, was wurde nur aus dir? Tausend Nächte war ich hier, sah in Myriaden von Gesichtern, um dich zu finden in Oxfords Lichtern. Mit dir für immer fort zu gehen, dein liebes Antlitz an zu seh'n und dass vergehen wird dein Leid, dass hoffte ich für lange Zeit. |
Strophe 2 |
Als ich einmal in düstrer Nacht vor Elend fast das Jenseits sah, hast du mein Leben zurückgebracht, oh - du warst immer für mich da. Heute bin ich voller Einsamkeit und hoffe, dass mein tiefster Segen vertreibt deines Daseins Dunkelheit - begleitet dich auf allen Wegen oder in dein dunkles Grab, wo die allertiefste Düsternis weicht meiner großen Tränensaat, die meine Seele fast zerfrisst. Wandernd im Traumlicht der Laternen durch Oxford Street voll Melodien - unter schicksalhaft leuchtend Sternen sah ich ein andres Licht erblüh' n. |
Refrain 2 |
Oh Ann, was wurde nur aus dir? Tausend Nächte war ich hier, sah in Myriaden von Gesichtern, um dich zu finden in Oxfords Lichtern. Mit dir für immer fort zugehen, dein liebes Antlitz an zu sehn und dass vergehen wird dein Leid, dass hoffte ich für lange Zeit. |
Strophe 3 |
So nahm ich Abschied nun von dir, abseits vom Glanz der Lichterflut - weg vom Trubel jetzt und hier. Ich würde für dich sorgen gut, wenn ich erst hätte das viele Geld, das uns endlich gibt das Glück zusammen zu sein auf dieser Welt - ich kehre auch bald wieder zurück. So küsste ich dich zum Lebewohl, vor Schmerz brachst du in Tränen aus. Versprach, dass ich zurück dich hol, doch leider wurde nichts mehr draus, denn deinen Namen kannte ich nicht und so verfehlten wir uns immer in Oxfords weitem Meer und Licht und ich begegnete dir nimmer. |
Refrain 3 |
Oh Ann, was wurde nur aus dir? Tausend Nächte war ich hier, sah in Myriaden von Gesichtern, um dich zu finden in Oxfords Lichtern. Mit dir für immer fort zu gehen, dein liebes Antlitz an zu sehn und dass vergehen wird dein Leid, dass hoffte ich für lange Zeit. |
Refrain 4 |
Dein schlimmer Husten, der dich quält, hat dich bestimmt aus dieser Welt hinein ins Grabe schon getragen, so dass vergangen sind die Plagen. Das wünsche ich in meinem Herz, dass vergangen ist dein Schmerz und du magdalenengleich lebst in einem anderen Reich. |
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Taubenflügel |
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Strophe 1 |
So wurde ich nun von dir entlassen, Oxford Street - mit deinen dunklen Gassen. Stiefmutter mit einem Herz aus Stein, ich werde nie mehr bei dir sein. |
Strophe 2 |
Lauschst den Seufzern der Verwaisten, die mit dir ins Unglück reisten. Trinkst die Tränen der Kinderlein, die einsam sind und ganz allein. |
Strophe 3 |
Muss nie mehr leben in Angst und Qual und nie mehr wandern durch dunkles Tal. Muss nie mehr träumen in den Kerkern des Hungers, das tun meine Erben. |
Strophe 4 |
Hört die Seufzer der Verwaisten, die mit dir ins Unglück reisten. Hört den Widerhall der Schmerzen, der fort klingt in 1000 Herzen. |
Bridge |
„Und hätte ich Taubenflügel, so flöge ich dorthin und fände Trost.” (S. 40) |
Strophe 5 |
Hoffnungsvoll ging ich nun fort, zu einem anderen Leidensort, wo Gesichter und Wahngestalten in meinen Träumen widerhallten. |
Strophe 6 |
Doch wurdest du zu mir geführt, Margret, die meine Seufzer hört, hast gelitten über mich gewacht und mich bewahrt von den Schatten der Nacht. |
Outro |
Oh das ich Taubenflügel hätte ... „... auf diesem Weg würde ich fliegen zum Ort meiner Tröstung.” (S. 41) |
Zitate aus dem Buch: Thomas de Quincey: Bekenntnisse eines englischen Opiumessers; DTV Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG München, Oktober 1965 |
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![]() Opium |
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Strophe 1 |
Ich hatte nur von dir gehört - bewirktest die Apokalypse in mir: größte Verzückung bekam ich von dir, durch dich hab Lind'rung ich verspürt. |
Strophe 2 |
Und aus aller tiefsten Tiefen schwang sich nun mein Geist empor, Glück und Freuden traten vor, als ob sie immer in mir schliefen. |
Bridge 1 |
Oh du furchtbarer Mittler zwischen Wonne und Qual. |
Strophe 3 |
Ich lauschte oft im Opernglanz, ließ mich von himmlisch schönen Chören mit Wonne und Genuss entführen - die Leidenschaft verschlang mich ganz. |
Strophe 4 |
So saß ich in der Galerie und ganz egal ob Chor der Oper, ob italienischer Besucher, ich lauschte jeder Melodie. |
Bridge 2 |
Oh du sinnlicher und geistiger Genuss. |
Strophe 5 |
Gern freute ich mich mit den Armen, ihr Leiden kannte ich genug, du halfst, dass ich sie ertrug - kein Platz für Trauer in deinen Armen. |
Strophe 6 |
So besuchte ich Märkte und Straßen ohne Zeitgefühl und Acht. Irrte heimwärts durch die Nacht, durch sphinxgeheimnisvolle Gassen. |
Bridge 3 |
Oh du unbekannte und nie betretne Welt. |
Strophe 7 |
Oh gerechtes, zartes Opium, du linderst Wunden, die nie heilen, gibst dem Geist Zeit zu verweilen, wandelst Zorn in Frieden um. |
Strophe 8 |
Du gibst Gerechtigkeit und Ruhe, Unschuld wird durch dich gehört. Und von herrlichsten Bildern betört vergesse ich der Tage Mühe. |
Outro |
Oh du Schlüssel ins Paradies. |
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De Profundis part 2 |
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(Instrumental) |
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Lebewohl |
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Strophe 1 |
Der Vorhang hebt sich zum letzten Akt, mit der Glocke hab ich Frieden gemacht, keine Bücher mehr und kein Talar, keine Glocke, wie's gestern war. In mir wasserhell wie Diamant Düsternis und Schwermut gebrannt. Schwarzer Nebel von Bergen fällt, gleich einem Schiff, das am Kai zerschellt. |
Refrain 1 |
Lebewohl Frieden der Seele. Lebewohl Sommerglück. Lebewohl Hoffnung und Träume. Lebewohl Tröstung des Schlafs. |
Strophe 2 |
Ein goldenes Döslein hat Frühling gebracht in meinem Landhaus Nacht für Nacht, wo im Winter der Sturmwind geht - mich in Welten von Qualen weht. Da kam ein Mann mit gelber Haut und einem Turban auf dem Haupt, da gab ich ihm vom Döschen Glück und schickte ihn alsbald zurück. |
Refrain 2 |
Lebewohl Frieden der Seele. Lebewohl Winterglück. Lebewohl Hoffnung und Träume. Lebewohl Tröstung des Schlafs. |
Refrain 3 |
Lebewohl, Lebewohl, Lebewohl auf ewig. |
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Schattendolmetscher |
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Auf den Brocken - komm mit mir, das Gespenst - es wartet hier, einsam ist es - doch es erschreckt Beleidiger, die es aufgeweckt. In einer Zeit von Zauberern lebte es im Aberglauben. Zeig ihm das Kreuz - es macht es auch an Pfingsten - das ist jeher Brauch. Pflück ihm eine Anemone, halte sie hoch in die Sonne, das Knie gebeugt - emporgeblickt gibst du sie nun Gott zurück. So legst du sie auf den Altar, genauso wie es früher war. Stummes Wesen - du tust es wieder, wie bei Cortho bist du mein Diener. Verhüll dein Haupt wie Zion einst, wie früher als ich hab geweint, an Pfingsten - Taubenflügel gleich imitiert es dich sogleich. Er ist ein Spiegel meiner Selbst, Schattendolmetscher, der erzählt, was mein Ich am hellen Tag und in anderen Welten sagt. Schatten-Ich es ruft zurück manch Gedanke und Augenblick, doch kommt es nicht nur im Traum, auch am Tag - man glaubt es kaum. |
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![]() Stadt im Meer |
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Gott zerstörte Savannah la Mar, die vor tausenden Jahren war. Sie sank mit Türmen und Menschenheer über Nacht ins endlose Meer. Sie ward ein Denkmal für Gottes Zorn - begraben, doch nicht verborgen - gehüllt in azurnes Licht wir sahen die Stadt im Kristalldom des Ozeans. Ich sah den Friedhof der großen Stadt, die Höfe, Türme und Kirchen hat. In der Stille des Windes an diesem Ort besteht zuweilen ihr Leben fort. Schattendolmetscher - komm mit mir in Friede und Glanz der Altäre hier, die ewig schliefen im Licht des Traums - der Vorhang hob sich - ich glaubt es kaum. Keine Orgeln, keine Glocken klangen, die von keinen Schmerzen sangen. Wir waren bei toten Kinderlein, die schliefen ins Morgenrot hinein. Und wenn es kommt werden bald erklingen die Orgelpfeifen, die für sie singen - jammervoll und herzzerreißend - Gott genügen nicht weniger Leiden. Denn sehe, was das Heute ist: Ein Tropfen Wasser, der wegfließt ein Pinselstrich im Mondenschein, den holt kein goldener Engel ein. Denn Gott kennt keine Gegenwart, daher straft er uns so hart, darum wirkt er nur durch Leiden, denn darauf pflanzt er grüne Weiden. |
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Iliade der Schmerzen |
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I - Autobi |
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Verzaubert bin ich im Circe - Bann, so dass ich nicht mehr schreiben kann. In der Dunkelheit die Truggestalten, die in Träumen widerhallten. |
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II - Abgrund der Nacht |
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Prozessionen in düsterer Pracht und visionäre Farben der Nacht warfen mich in tiefe Schlünde und in sonnenlose Abgründe. So verschwammen Zeit und Raum in meinem düsteren Opiumtraum. Die Räume schwollen an und an, wie Zeit, die ich nicht leben kann. Gebäude und Länder endlos weit - ein Spiegelbild in Kinderzeit. Tanzende Damen am Königshof, schon lange tot in Gottes Schoß und eine Schar Centurionen sowie der Feldschrei von Legionen, wie in Piranesis Delirium, der keine Schritte konnte tun, und fast stürzte in die Tiefen - ihm blieb nur empor zu kriechen, über endlos lange Treppen, um sich vor dem Fall zu retten. So wuchsen vor mir ungeheuer Türme und Stirne von Sternenfeuer, glühend glitzernd wie Kristall und Silberseen überall, die wie Spiegel funkelten und sich bald verwandelten in ein unendliches Meer, über dessen Wassern schwer menschliche Gesichter schwebten, die sich in meine Träume webten. |
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III - Orient |
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a) Wischnu |
Doch dann hat er mich entdeckt und mich in sein Land verschleppt. Der Mann mit Turban kam zurück, ich hab ihn angstvoll angeblickt. Vögel grinsten und Affen fauchten und ich begann davon zu laufen, in eine Pagode nun hinein, dort sollte ich für ewig sein. War der Gefangene der Nacht, wurde als Opfer dargebracht, war der Götze und der Priester, in meinen Träumen schwer und düster. Floh vor Brahma durch den Wald, Wischnus Fluch er traf mich kalt und Gott Schiwa lauerte mir auf - ich sagte nur noch zu mir LAUF! |
b) Krokodil |
Isis und Osiris, sie klagten mich an und ich stand in ihrem Bann - lag begraben in der Pyramide, empfang den Kuss der Krokodile unter dem Schlamm des großen Nil, da kannte ich nur noch ein Ziel: zu fliehen aus der Finsternis die mich in den Wahnsinn riss, aus dem Kerker der Endlosigkeit, aus der Lebenslänglichkeit, die ich lebte unter vielen verfluchten, bösen Krokodilen. |
c) Hoffnung |
Doch floh ich unter Bambustische formten sich aus seiner Mitte die Köpfe von den Krokodilen, die nun über mich herfielen. Da hörte ich in meinem Ohr süße Stimmen auf dem Flur, es waren meine Kinderlein, ich küsste sie, begann zu weinen. |
IV - Verlorene Kinder |
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Es war als ob's Ostersonntag sei, an einem Sommertag im Mai, ich stand vor meinem großen Haus und blickte aufs flache Land hinaus, als dort plötzlich Berge sprießten und weiße Rosen auf den Wiesen - tote Rinder - die dort lagen, um ein Kind, das war begraben. Ich habe es einst zart geliebt, seht wie's nun im Grabe liegt, so drehte ich mich langsam um, nun lag eine Stadt um mich herum. Ich weiß, es war Jerusalem, die ich habe einst geseh'n und unter Judas Palmen sah ich ein Mädchen, das einst liebte mich. Oh - Ann - ich habe dich gefunden, all deine Tränen sind verschwunden, bist wunderschöner als zuvor am Tage, als ich dich verlor. So dacht ich an den letzten Kuss und an den strömend Tränenfluss, der über deine Lippen rann, die mir die entweiht vorkamen. Nebeldampf kam aus den Bergen, deine Züge begannen matt zu werden, schwarze Finsternis, sie kroch heran, entführte uns vom Bergeskamm. So liefen wir nun wie vorher zusammen durch Oxfords Laternenmeer. |
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V - Der Name des Todes |
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Musik erklang in meinem Herz - begraben lag ich unter Schmerz - quälte mich dahin in Not, als ein Heer vorüber zog und der letzte Kampf begann, den ich nie wirklich gewann. Alarm und Hasten hin und her - Flüchtende rannten schnell umher - Finsternis und Lichterschein, Gesichter strömten auf mich ein. Ein Sturmwind brachte alle her die ich liebte seit jeher. Ich stieß einen Seufzer aus und aus der Mutter brach heraus der Name des Todes höllengleich, verabscheut, blutschänderisch zugleich. „Ich will nicht mehr schlafen!” (S. 79) |
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VI - Ograph |
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Doch der Traum nie mehr zur Ruhe kam, obgleich ich kein Opium mehr nahm. Brandung und Stürme, die dort wehen, werden nun nie mehr vergehen. |
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Zitate aus dem Buch: Thomas de Quincey: Bekenntnisse eines englischen Opiumessers; DTV Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG München, Oktober 1965 |
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De Profundis part 3 |
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(Instrumental) |
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